Mit gigantischen Ausmaßen erobert es sich sein Territorium und sorgt dabei für reichlich Aufsehen. Mit einer Maximalhöhe von 4 Metern zählt es zu den höchsten Gräsern überhaupt und ragt schon innerhalb kürzester Zeit über die Köpfe hinweg. Dabei kommen auf den aufrechten Halmen die beflügelten Blütenköpfe mit ihren fedrigen Ährchen berauschend zum Ausdruck. Sie sind über den gesamten Winter hinweg als Schmuck zu bewundern und stellen mit einer Haube aus Reif oder Schnee einen schönen Blickfang dar. Darüber hinaus überzeugt das bogig überhängende Blattwerk des Riesen Chinaschilfs 'Aksel Olsen', das im Herbst wie von Zauberhand plötzlich mit einem Goldgelb leuchtet.
Ostasiatischer Charme dehnt sich in Europa aus
Bereits in den 1930'er Jahren gelang es dem Riesen Chinaschilf 'Aksel Olsen' für Bewunderung zu sorgen. In dieser Zeit wurde es vom dänischen Botaniker Aksel Olsen als Neuzüchtung eingeführt. Es stellt eine Kreuzung zwischen Miscanthus japonicus hort. 'Giganteus' und Miscanthus sinensis 'Giganteus' dar. Zwei Giganten wurden also miteinander gekreuzt mit dem Ergebnis eines überaus ansehnlichen Ziergrases, das gern zur Aufwertung von Gärten und Parks herangezogen wird. Seinen Ursprung findet dieses Gewächs aus der Familie der Süßgräser durch seine Eltern im Osten von Asien. Dort wachsen seine Vorfahren noch immer auf feuchten Wiesen. In europäischen Gefilden zeigt sich dieses grazile Chinaschilf frosthart und hält Temperaturen bis zu -20 °C stand. Bei einer milden Witterung können seine Halme und Blätter sogar noch im Winter grün sein.
Der Gigant mit dem starken Ausbreitungsdrang

Dieses Gewächs ist ein wahrer Künstler der Lüfte. Mit seinem Motto "Je höher desto besser" erkämpft es sich zielstrebig schwindelerregende Höhen von bis zu 4 Metern. Bereits seine Durchschnittshöhe kann sich sehen lassen. Durchschnittlich wird es etwa 2,50 Meter hoch. Durch seinen starken Ausbreitungsdrang kann es sogar regelrechte Wände bilden. Für die erwähnten Ausmaße braucht Miscanthus giganteus 'Aksel Olsen' im Gegensatz zu vielen anderen Gewächsen nur wenig Zeit, denn es zeichnet sich durch seine hohe Wuchsgeschwindigkeit aus. Insgesamt wirkt sein Wuchs breitbuschig, leicht bogig überhängend, schilfartig und recht horstig. Ebenso wenn einige Blätter zur Seite überhängen, stehen die Halme meist in einer aufrechten Position, um ihrer Stärke Ausdruck zu verleihen. Somit kann der Wuchs als überaus attraktiv bis locker elegant bezeichnet werden.
Um solch gigantische Ausmaße annehmen zu können, schöpft diese Pflanze sowohl aus ihrer eigenen innewohnenden Kraft sowie aus dem Nährstoffreichtum der Erde. Ihre Wurzeln nehmen pro Jahr etwa 10 Zentimeter an Größe zu, bilden dabei jedoch keine Ausläufer. Die dicken Wurzelhorste verbreiten sich über Rhizome. Durch ihren starken Drang nach Wachstum und Ausdehnung ist es ratsam, nach einigen Jahren gegebenenfalls eine Rhizomsperre anzubringen. Wird dies nicht getan, so verbreiten sich die Rhizome mehrere Meter in die Breite und beeinflussen somit andere Pflanzen bei ihrem Wachstum.
Während die Wurzeln des Miscanthus giganteus 'Aksel Olsen' bereits stabil und kräftig sind, zeigen sich die daraus hervorgehenden Triebe schnell als ebenso willensstark. Die jungen Triebe verwandeln sich schnell in starke Halme. Sie sind nicht hohl, sondern mit einem fleischigen Mark gefüllt. Generell haben sie den Hang straff aufrecht zu wachsen. Dadurch und aufgrund ihrer Festigkeit eignen sie sich ausgezeichnet für die Verwendung in der Floristik wie zum Beispiel für Dekorationszwecke und zur Anfertigung von Sträußen. Sie treiben jedes Jahr im April zuverlässig wieder neu aus, nachdem sie sich im Sommer allmählich braun verfärbt und im Winter ein wenig zurückgezogen haben.
Schönheit, die von außen kommt
An den stabilen Halmen des Riesen Chinaschilfs 'Aksel Olsen', das in der Botanik als Miscanthus giganteus 'Aksel Olsen' bezeichnet wird, sitzen die vielzähligen Blätter. Einen grundständigen Blattschopf gibt es nicht, hingegen aber einige wechselständig angeordnete und linealisch bis bandförmig geformte Blätter. An ihrem Ende sind sie zugespitzt. Außerdem sind sie schmal, ganzrandig, glatt und recht derb. Ihre Farbe liegt vom Frühjahr bis in den Sommer bei einem matten Dunkelgrün. Ihre Mittelrippe ist dabei mit einer ganz feinen weißen Linie versehen. Damit stellen die Blätter einen ansehnlichen Zierschmuck an dieser Pflanze dar.
Wenn der Herbst heranbricht beginnen sich die sommergrünen Blätter nach und nach in ihrer Farbgebung zu verändern. Sie nehmen dann eine leuchtend goldgelbe bis ockergelbe Farbe an. Mit dieser Herbstfärbung stellen sie in der kühleren Jahreszeit einen willkommenen Augenschmaus dar. Sogar bei Frost wirken die Blätter äußerst dekorativ. Im Winter werden sie schließlich abgeworfen, da die Pflanze Kräfte für das kommende Jahr sparen muss. Nur die dicken Halme von Miscanthus giganteus 'Aksel Olsen' bleiben über den Jahreswechsel hinaus stehen.
Warme Standorte beflügeln dieses Süßgras
Wird dieses Chinaschilf an einen warmen Standort gesetzt, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es im Spätsommer bis Herbst in die Blüte kommt. Die Blütezeit liegt gewöhnlich zwischen September und Oktober. In dieser Zeit öffnen sich an den oberen Enden der Halme rispenförmige Blüten. Sie besitzen federartige Ährchen. Ihre Farbe liegt zwischen Braun und Kupfer. Nachdem sie verblüht sind und ihre Samen ausgebildet haben, stehen sie bis in den Winter an den stabilen Halmen der Pflanze. Mit ihrem wedelartigen Antlitz wirken sie äußerst dekorativ. Sie sollten möglichst nicht vor dem Frühjahr abgeschnitten werden, denn die bieten einigen Insekten einen Unterschlupf. Zudem wirken sie im Winter unter Schnee und Reif äußerst apart.
Vielseitig einsetzbarer und sonnenliebender Gefährte
Da sich dieses Süßgras als ausgesprochen anspruchslos und anpassungsfähig in der Zucht herausgestellt hat, muss bei der Wahl des Standorts nicht viel beachtet werden. Generell kommt diesem Süßgras ein sonniger Standort zugute. Wenn es ungeschützt im Sommer unter der direkten Sonne steht, macht ihm das nichts aus. Genetisch ist es in ihm so angelegt, dass es mit Hitze und mit kurzer Trockenheit gut zurechtkommt. Ist es nicht möglich, ihm einen sonnigen Standort zur Verfügung zu stellen, so kann ein halbschattiger Platz für das Riesen Chinaschilf 'Aksel Olsen' auserkoren werden. Es toleriert leichten Schatten, mit einem ganz und gar schattigen Platz hat es jedoch einige Probleme.
Doch an welchem Platz kommt das Gewächs am besten zur Geltung? Es kann für vielerlei Zwecke herangezogen werden. Es eignet sich sowohl in Einzelstellung sowie in kleinen Gruppen. Gute Effekte erzielt es zum Beispiel im Freiland. Dort zieht es sämtliche Blicke aufgrund seiner mächtigen Größe sofort auf sich. Weiterhin eignet es sich zur Bepflanzung eines Teiches oder eines Flussufers. Die dort vorzufindende Feuchtigkeit verträgt es gut. Außerdem kann es an Hauswände, in den Hintergrund großer Staudenbeete, in Kübel und in einen Steingarten gepflanzt werden. An eine Terrasse gepflanzt, bildet Miscanthus giganteus 'Aksel Olsen' einen wertvollen Sichtschutz als auch einen gewissen Windschutz. Ferner kann die Pflanze als Schnittstaude verwendet werden. Dazu werden ein paar Halme abgeschnitten und zu einem Strauß zusammengebunden. In einer Vase wirkt dieser Strauß in getrockneter Form hübsch.
Bei der Wahl des Standorts sollte jedoch nicht nur Wert auf eine sonnige Lage gelegt werden. Es ist ratsam, den Boden etwas unter die Lupe zu nehmen. Das Riesen Chinaschilf 'Aksel Olsen' bevorzugt grundsätzlich einen mäßig sauren bis alkalischen Boden. Es verträgt zu einem gewissen Maß auch Kalk. Ein humusreicher und nährstoffreicher Boden wirkt sich gut auf den Wuchs und die Farbe der Blätter aus. Des Weiteren ist es empfehlenswert, einen lockeren und gut durchlässigen Boden zu wählen. Der Grund dafür liegt darin, dass dieses Süßgras Staunässe nicht gut verträgt. Ein schwerer Lehmboden ist daher ungeeignet. Allgemein sollte daran gedacht werden, die Erde anstatt nass eher trocken bis frisch zu halten.
Wenig Arbeitsaufwand und wesentlich mehr Genuss
Um das Riesen Chinaschilf 'Aksel Olsen' anzupflanzen sollte ein tiefgründiger Standort ausgesucht werden, an dem es mehrere Jahre lang verweilen kann. Nachdem im Boden ein ausreichend tiefes Loch gegraben wurde, wird die Pflanze hineingesetzt und mit reichlich Erde bedeckt. Ein wenig Kompost kann der Erde ruhig hinzugefügt werden, denn dieser gewährleistet einen schnellen Wuchs. Wird das Gewächs in Gruppen gepflanzt, so sollte darauf geachtet werden, dass nicht mehr als 1 Pflanze pro Quadratmeter gepflanzt wird. Der Abstand zwischen den einzelnen Exemplaren sollte im Idealfall zwischen 1,50 und 2 m liegen, damit sie in ihrer Gestalt und Form keine Einbußen durch Platzmangel verzeichnen müssen. Die Vermehrung des Gewächses erfolgt schließlich im Frühjahr oder Winter durch Teilung.
Eines der überzeugendsten Merkmale dieser Pflanze ist sein genügsamer Charakter. Der Pflegeaufwand ist bei ihr ering. Es ist lediglich bedeutend, darauf zu achten, sie in länger anhaltenden Trockenperioden zu gießen. Jungpflanzen sollten in ihrer Anfangszeit regelmäßig gegossen werden, so dass die Erde an der Oberfläche nie ganz austrocknet. Im Vergleich zu anderen Gewächsen muss Miscanthus giganteus 'Aksel Olsen' kaum bis gar nicht gedüngt werden. Es würde genügen, es einmal jährlich etwa im April mit Dünger, der das Wachstum anregt, zu versorgen.
Neigt sich der Herbst dem Ende empfiehlt es sich außerdem die Pflanze, wenn sie in einer eher rauen Lage wächst, mit einem Winterschutz zu versehen. Um es vor Kahlfrost zu schützen, eignen sind beispielsweise Vlies oder Laub. Zuletzt ist es entscheidend, die Pflanze nicht im Herbst mit einem Rückschnitt zu versehen. Das kann zu Frostschäden führen. Der Rückschnitt sollte lieber im Frühjahr noch vor dem Neuaustrieb durchgeführt werden. Insgesamt bringt dieses Süßgras also nur wenig Arbeitsaufwand mit sich, wodurch wesentlich mehr Zeit für den Genuss ihres Antlitzes übrig bleibt.
Mit seinem stattlichen und buchstäblich gigantischen Wuchs stellt das Riesen Chinaschilf 'Aksel Olsen' einen bemerkenswerten Blickfang dar. Es ist eines der absoluten Riesen unter den Gräsern. Zusätzlich zu seiner Wuchshöhe überzeugt es mit seinen federartigen Blütenrispen, die nach einem warmen Sommer im Herbst an den stabilen Halmen sitzen. Darüber hinaus besticht sein überhängendes Blattwerk, das im Herbst eine auffällige goldgelbe Farbe annimmt. Doch sein anpassungsfähiger, pflegeleichter und anspruchsloser Charakter tritt schnell auf Gefallen.