Das Seifenkraut ist eine als Waschwurz bekannte Pflanze aus der Familie der Nelkengewächse ist eine Staude, die auf lockeren, leicht feuchten, nährstoffreichen Böden wie Unkraut wächst und sich enorm vermehrt. Im Allgemeinen findet man sie an Bahndämmen, sandigen Uferbereichen, Schuttplätzen und Geröllhalden in Gebüschen oder Hecken. Als Pionierpflanze liebt sie rohe Böden, selten über 700 m Höhe. Bis nach Asien und Nordamerika verschleppt, ist sie eigentlich in Mittel- und Südeuropa zuhause. Ihre Art ist nicht gefährdet. Die Gattung umfasst ca. 30 Arten, von denen etwa 10 Arten in Europa Zuhause sind. Mit ihrer Wuchshöhe von ca. 15 bis 20 cm und ihrer Breite von ca 40 bis 70 cm ist sie eine ausdauernde Pflanze. Sie weist aufrechte, meist unverzweigte, weich behaarte, meist rötlich unterlaufene Stängel auf. Die grünen Blätter des Seifenkrauts besitzen 3 bis 5 auffällige Blattnerven. Die Blätterform ist gegenständlich und schmal-lanzettlich, 5 bis 10 cm lang und spitz zulaufend. Mit dem fingerdicken, rübenartigen Wurzelstock, der unterirdische, leicht verholzende und kriechende Ausläufer bildet, bilden sich schnell größere Bestände auf Brachland.
Die auffälligen, weiß bis schwach rosa Blüten stehen endständig in kleinen Büscheln mit 2 bis 2,5 cm großen Blüten und verbreiten einen schwachen Duft. 2 kleine Schuppen sitzen an der Basis der Kronblätter und im Blütenschlund sind 2 kleine Zähnchen pro Schuppe. Die aus 5 Kelchblättern bestehende Blüte verläuft in 2 cm langen, grünen Röhren. Zuerst blühen die äußeren Staubblätter, danach die Inneren und zuletzt die Griffel. Die Bestäubung der Blüten erfolgt meistens von Nachtfaltern, da die Pflanze besonders nachts duftet. Der hohe Anteil von Saponinen, mit Wasser verrieben, bildet einen reinigenden Schaum und so wurde die Pflanze früher als Waschmittel, mit geringer Reinigungswirkung, genutzt. Zur arzneilichen Nutzung müssen die Wurzeln im Herbst oder Frühjahr geerntet werden und sind dann stark schleimlösend. Durch den hohen Saponingehalt sind sie in vielen homöopathischen Arzneimitteln enthalten. Das gemeine Seifenkraut wird auch oft bei chronischen Hautleiden, als harntreibendes Mittel und bei rheumatischen Beschwerden verwandt. Als Gartenpflanze sollte das Seifenkraut regelmäßig gedüngt und gewässert werden. Besonders in Steingärten und Staudenbeeten ist es frosthart und kann auch als Schnittpflanze verwendet werden.