Der Dill fühlt sich am wohlsten in der Mischkultur mit der Pflanze, mit der er zusammen sein Leben in einem Einmachglas beschließt, der Gurke. In dieser Pflanzengemeinschaft findet er ideale Bedingungen, da er einen äußerst sonnigen Standort liebt. Die langen Pfahlwurzeln verlangen ausreichend Feuchtigkeit und einen lockeren und humusreichen Boden. Staunässe ist zu vermeiden. Die Aussaat kann ab März im Frühbeet erfolgen oder ab April direkt ins Freiland. Die Pflanzen benötigen einen Abstand von 30 Zentimetern. Ein Verpflanzen von zu dicht aufkeimenden Pflänzchen ist durch die empfindliche Pfahlwurzel schwierig. Wir bieten ihnen diese Pflanze gleich im Topf an, so lässt sich die Aussaat ersparen. Obwohl (bot.) Anethum graveolens schnell und leicht keimt, beklagt manch ein Gärtner die 'Primadonna-Allüren', da nicht jeder Standort geeignet erscheint. Obwohl Dill zu den Küchenkräutern gehört, nimmt die Pflanze gerne einen Platz in der Blumenrabatte ein. Die blühenden gelben Dolden wirken als Hintergrundbepflanzung mit der Wuchshöhe von 80 bis 120 Zentimetern majestetisch, wenn sie sich sanft im Winde wiegen. Zudem verströmen sie einen betörenden Duft und finden dekorativ in Blumensträußen einen Platz. Der Dill lässt sich ab einer Wuchshöhe von 30 Zentimetern ernten, indem die einzelnen Dillspitzen abgeknipst werden und zugleich der Pflanze genügend Blattmasse zum Überleben bleibt.
Für das Trocknen der Dillblättchen eignen sich größere Stiele, die vor der Samenbildung abzunehmen sind, wenn das Kraut anfängt, sich braun zu verfärben. Auch zum Einfrieren eignen sich die Blättchen, obwohl die Würzkraft durch das Frosten ein Stück weit leidet. Die Samenstände sind nach voller Ausbildung der eiförmigen brauen Spaltfrüchte abzuschneiden und zum Trocknen auszulegen. Nach einigen Tagen lassen sich die kleinen Samen abstreifen und in einem Schraubdeckelglas aufbewahren. Ein Teelöffel der Dillsamen mit heißem Wasser in einer Teetasse übergossen, ergeben einen bekömmlichen Abendtee. Tee aus Dillsamen stellt eine wohlschmeckende Alternative zu Fenchel- oder Kümmeltee dar. Da diese Pflanze nur einjährig ist empfiehlt sich ein paar Samen aufzuheben und im Frühjahr wieder neu ins Beet einzubringen. In der Verordnung für seine Güter ist das Heil- und Küchenkraut Dill mit aufgeführt. Es gehörte zum festen Bestandteil jedes Kloster- und Bauerngartens. Damals hatte jener die wohltuende Eigenschaft erkannt. Die beruhigende und krampflösende Wirkung von Anethum graveolens beruht auf dem hohen Gehalt an ätherischen Ölen, mit hohem Carvon-Anteil und 18% fetten Ölen und Cumarinen. Deshalb hat der Volksmund ihm ebenfalls den Namen Blähkraut gegeben. Aufgrund seines Nutzens ist Dill ebenso als Gurkenkraut oder Gurkenkümmel bekannt. Anethum graveolens ist eine einjährige und krautige Pflanze.