Die Wilde Rauke punktet als Kräuterpflanze mit dem köstlichen Aroma ihrer schmalen, gefiederten Blätter. Die Wilde Rauke ist die Wildform der Salatrauke. Sie gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist seit der Zeit der Germanen in der Küche beliebt. Durch die Römer gelangte (bot.) Rucola selvatica von hier nach Südeuropa, wo sie sich als Salatpflanze einen großen Namen machte. In unseren Breiten ließ das Interesse an der Wilden Rauke im Laufe der Zeit nach. Sie kehrte durch die italienische Küche auf den hiesigen Speiseplan als Rucola zurück. Typisch ist der intensive, leicht nussige Geschmack der Blätter. Die Wilde Rauke verfügt über einen hohen Senfölgehalt sowie über viele Vitamine und Mineralstoffe. In Mitteleuropa findet sich die Wilde Rauke häufiger in der Gesellschaft von Wildkräutern. Sie kommt auf Schuttplätzen, an Wegen, Dämmen, auf Äckern oder in Brachen wild vor. Als Rucola steht die beliebte Salatpflanze in Kultur. Die Wilde Rauke / Rucola entwickelt fein fiederteilige und schmale Blätter. Die Blätter erreichen eine Länge von 15 bis 20 Zentimeter.
Für die Ernte sind die Blätter einzeln oder den gesamten Ansatz rund drei Zentimeter über dem Boden abzuschneiden. Die Pflanze treibt erneut frisch aus und lässt sich über viele Monate ernten. Der Wuchs der Pflanze ist aufrecht, grundständig und rosettenförmig. Die Pflanze ist einjährig bis mehrjährig. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Sehr gut entwickelt sich Rucola selvatica in ausreichend feuchter, humoser und nährstoffreicher Gartenerde. Diese ist idealerweise gut durchlässig. Das Wurzelsystem der Wilden Rauke breitet sich flach aus. Am besten lässt man der Pflanze während trockener Phasen ausreichend Gießwasser zukommen. Damit die ganze Kraft der Wilden Rauke in die Blätter gelangt, sind Blüten sofort abzuschneiden. Bleiben die Blütenstände bis zur Samenreife stehen, lassen sich die Samen wie Senfkörner zum Einlegen verwenden. Die Blütenstände wachsen bis zu einen Meter hoch. Die Blüten sind leuchtend gelb. Die Wilde Rauke blüht von Mai bis in den September. Die endständigen Blütenstände sind schirmtraubig bis traubig mit vielen kleinen Einzelblüten. Das zarte Blattgemüse eignet sich in der mediterranen Küche für Salate oder zum Zubereiten von Pesto, zum Würzen von Soßen, Quark oder Dips. Zudem schmecken sie hervorragend auf Pizza. Die Blätter von Rucola selvatica haben einen kräftigeren Geschmack als Salatrauke und sind pikant. Lagerfähig ist Rucola nicht. Die feinen Blätter halten sich im Kühlschrank für einen bis zwei Tage. Die Pflanze eignet sich für die Kultur in Pflanzgefäßen auf der Fensterbank oder für Balkonkästen. So ist das frische Grün in Reichweite des eiligen Gourmets. Die Staude ist anspruchslos und unkompliziert. Sie erfreut mit ihren köstlich schmeckenden Blättern den ganzen Sommer lang. Im Gewächshaus ist die Ernte ganzjährig durchführbar.