Das Silbrigblättrige Habichtskraut 'Niveum' (bot. Hieracium pilosella 'Niveum') ist eine genügsame und wüchsige Staude, die auch außerhalb der Blütezeit mit der Färbung ihrer Blätter beeindruckt. Im Sommer wie im Winter sind die lanzettlichen, rosettenförmig angeordneten Blätter sattgrün gefärbt. Die zahlreichen Härchen, die das Laub übersäen, lassen es jedoch silbrig wirken. Die Blätter sind ungefähr zehn Zentimeter lang, insgesamt wird die Staude zehn bis zwanzig Zentimeter hoch und zwanzig bis dreißig Zentimeter breit. Zwischen Juni und August zeigen sich auf den aufrechten Stängeln kleine, aber auffällige Blüten. Die dichten hellgelben Dolden erinnern an Astern und sind bei Bienen, Hummeln und Schwebfliegen äußerst beliebt. Möglicherweise ist dies der Grund, dass die Deutsche Staudensichtung das Silbrigblättrige Habichtskraut 'Niveum' zu einer Sternsorte, einer besonders empfehlenswerten Pflanze, erklärt hat.
In Naturgärten gibt Hieracium pilosella 'Niveum' eine tadellose Bienen- oder Insektenweide ab. Ein Stein- oder Heidegarten erhält durch die sommerlichen Blüten interessante Farbakzente. Als Pflanzpartner eignen sich beispielsweise der Scharfe Mauerpfeffer, der Amethyst-Schwingel oder der Feld-Thymian. Da die Staude sich zügig verbreitet, kommt sie auch als niedriger Bodendecker auf nährstoffarmem Magerrasen zum Einsatz. Der starke Wuchs erleichtert zudem Dach- und Flächenbegrünungen. Da das Silbrigblättrige Habichtskraut 'Niveum' viel Licht benötigt, sollte sich der Standort in vollsonniger Lage befinden. Trockenheit ist für die anspruchslose Staude kein Problem. Der Boden sollte durchlässig sein. Ein neutraler bis leicht saurer pH-Wert und kalkarme Erde unterstützen das Habichtskraut bei der Entwicklung. Dank des kompakten, buschigen Wuchses kommt die Pflanze auch für einen Garten mit kleinem Platzangebot oder als Lückenfüller in bestehenden Staudenbeeten in Frage. Zwischen zwei Pflanzen liegen im Idealfall 20 bis 30 Zentimeter. Als Zeitpunkt für die Pflanzung empfiehlt sich der Herbst, das Frühjahr kommt ebenfalls in Frage. Trotz ihres auffallenden Aussehens bleibt die Staude pflegeleicht. Eine Wassergabe in der Woche ist ausreichend. Aufgrund der Seltenheit sollte sie gründlich und durchdringend ausfallen, zwischen zwei Wässerungen sollte die Erde abtrocknen. Erst, wenn sich die oberen zwei bis drei Zentimeter Erde trocken anfühlen, ist es Zeit für Wasser. Diese Strategie regt die üblicherweise flachen Wurzeln der Staude an, weiter zu wachsen. Sie können in tiefere Bodenschichten eindringen, wodurch es ihnen leichter fällt, trockenes Wetter zu überstehen. Das Silbrigblättrige Habichtskraut 'Niveum' wächst ungefähr fünf bis zehn Zentimeter im Jahr. Es verbreitet sich teppichartig und bildet zahlreiche Ausläufer. Nach der Blüte erfolgt bestenfalls ein Rückschnitt, den die Staude gut verträgt. Über den anstehenden Winter muss sich niemand Sorgen machen: Bei Temperaturen von bis zu fast -30°C ist die Pflanze winterhart.