Die Silber-Linde ist ein formschöner Baum, der mit seinem Blattwerk begeistert. Die Blätter schimmern unterseits silbrig und machen aus dem Gehölz einen überaus hitzeverträglichen Bewohner von Stadt und Garten. Unter Fachleuten gilt (bot.) Tilia tomentosa als eine der wenigen Linden, die mit den Folgen des Klimawandels gut zurecht kommt. Der Baum verträgt Trockenheit und Hitze gut und toleriert auch Luftverunreinigung. Ein idealer Klimabaum, der an extremen städtischen Standorten gut wächst. Ursprünglich stammt die Silber-Linde vom Balkan und aus der Türkei. Sie ist an kontinentales Klima angepasst und sommerliche Hitzewellen haben ihr ebensowenig an wie tiefe Fröste. Tilia tomentosa zählt zur Gattung der Linden innerhalb der Familie der Malvenartigen (Malvales). Sie hat sich schon häufig als Alleebaum bewährt und steht heute im Ruf, zum Stadtgrün der Zukunft zu avancieren. Auch abseits der Großstadt macht der Baum eine gute Figur und ziert jeden größeren Garten mit seiner attraktiven Krone.
Die geschlossene Krone der Silber-Linde wirkt malerisch und macht den Baum zu einem wundervollen Blickfang. Tilia tomentosa entwickelt sich breit kegelförmig und erhebt sich an einem schlanken Stamm. Die Rinde bleibt auch im Alter glatt und ist grau gefärbt. Bis zu 40 cm gewinnt der Baum an Höhe und strebt seiner maximalen Wuchshöhe von 30 Metern zügig entgegen. Zwischen 15 und 20 Meter wächst die Krone in die Breite. Die schöne Optik der Silber-Linde entsteht zweifellos durch ihr fantastisches Laub. Dicht an dicht stehen die herzförmigen Blätter. Sie erreichen eine Länge zwischen 11 und 16 cm und bis zu 12 cm Breite. Den Blättern hat die Silber-Linde ihren Namen zu verdanken. Oberseits sind sie grün, unterseits aber mit einem deutlich weißen bis silbrigen Flaum bedeckt. Dreht die Linde die Blattunterseite der Sonne entgegen, wirken sie als idealer Hitzeschutz, da sie die Strahlen reflektieren. Damit übersteht Tilia tomentosa auch extrem heiße Temperaturen im Sommer. Die Silber-Linde ist dadurch eine der wenigen Vertreterinnen ihrer Gattung, die mit Stadtklima gut zurecht kommt und trockene Luft verträgt. Auch nach den heißen Perioden hat das Laub seinen Reiz. Im Herbst nimmt es eine leuchtend gelbe Farbe an und wirkt spektakulär.
Die Silber-Linde hat ihre Blütezeit von Mitte oder Ende Juli bis Anfang August. Dann verströmt der Baum einen herrlichen Duft, der sich weit verbreitet. Die Blüten sind gelb und ziehen zahlreiche Hummeln und Bienen an. Der weit verbreitete Irrglaube, die Blüten seien für die Insekten giftig, rührt daher, dass unter den Pflanzen tatsächlich bisweilen viele tote Bienen und Hummeln liegen. Allerdings kommt es dazu durch die starke Konkurrenz der Insekten untereinander. So zahlreich kommen sie geflogen, dass eine einzelne Silber-Linde ihnen nicht genug Nektar bieten kann. Die Silber-Linde gedeiht am besten auf einem fruchtbaren, tiefgründigen und lehmigen Boden. Allerdings ist diese Art absolut anspruchslos und wächst auch auf trockenen und nährstoffarmen Substraten. Die Erde ist idealerweise schwach sauer bis neutral. Den Standort wünscht sich der Baum vollsonnig, da er besonders wärmeliebend ist. Nichtsdestotrotz ist Tilia tomentosa winterhart und toleriert Temperaturen von bis zu -29 °C. Der Gärtner weiß zu schätzen, dass die Silber-Linde sich widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und schädlichen Insekten zeigt. Gepaart mit ihrer Hitzetoleranz, ergibt sich daraus ein absolut pflegeleichtes Gehölz für den großen Garten.