Die Japanische Wollmispel ist ein Fruchtstrauch, der vor allem in den Mittelmeerländern verbreitet ist. Seine essbaren Früchte werden im Frühjahr unter den Bezeichnungen Mispero, Nespolo, Nispero oder Loquat im Lebensmittelhandel angeboten. Die gelborangen, eigroßen Früchte schmecken am besten frisch. Reife Früchte haben ein erfrischendes süßsäuerliches Aroma und duften zart nach Äpfeln. In den mediterranen Ländern werden auch gerne Marmeladen, Kompott oder Getränke aus dem Obst hergestellt. Eriobotrya japonica stammt ursprünglich aus den warmen Regionen Mittelchinas. Seit vielen Jahrhunderten wird das exotische Kernobstgewächs in Japan geschätzt. Ende des 18. Jahrhunderts fand die Pflanze ihren Weg nach Europa. In einem milden, frostfreien Klima wachsen die weitverzweigten Baumsträucher unregelmäßig mit offener Krone. Ihre großen lanzettlichen, dunkelgrünen Blättern stehen wechselständig an sehr kurzen Stielen. Zweige und Blätter sind mit einem zarten Flaum überzogen, der ihnen eine samtige Anmutung verleiht. Die Japanische Wollmispel zählt zu den immergrünen Pflanzen, die im Winter ihre schmucken Blätter behält.
Der wissenschaftliche Gattungsname Eriobotrya kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt "Wolltraube". Der Begriff bezieht sich auf die dichten, gedrungenen, wollig behaarten Blütenstände der Japanischen Wollmispel. Für unser Empfinden ungewöhnlich, bilden sich spät im Jahr von September bis November aufrechte, große Rispen mit cremeweißen Blüten. Sie sind mit einem Durchmesser von 2 cm klein und duften zart nach Vanille. Wie die Blätter und Äste sind auch die Blüten mit einem Flaum überzogen. Eriobotrya japonica ist auf Insekten angewiesen, die sich um die Bestäubung kümmern. Um in kühleren Regionen eine Befruchtung sicherzustellen, sorgt der umsichtige Gärtner mit einer vorsichtigen Pinselbestäubung für eine reiche Ernte. Käuflich erworbene Japanische Wollmispeln sind veredelt und fruchten im ersten Jahr. Aus Samen gezogene Pflanzen benötigen mehrere Jahre bis sie erstmalig blühen. Die schmackhaften Früchte reifen während des Winters. Im April, spätestens im Mai, lassen sich leckere, aprikosengroße Früchte ernten.
Die Japanische Wollmispel wächst natürlich verbreitet in frostfreien Regionen. Liegen die Temperaturen während des Winters im Minusbereich ist eine Kübelkultur angeraten. Während des Sommers stehen die Pflanzen problemlos an einem sonnigen bis halbschattigen, regen- und windgeschützten Platz im Garten oder auf der Terrasse. Wer Blüten und Früchte wünscht, überwintert Eriobotrya japonica besser im Wintergarten oder in kühlen, hellen Räumen. Fallen die nächtlichen Außentemperaturen unter +5 °C, ist es Zeit die Pflanzen ins Winterquartier zu stellen. Ein heller Standort und Temperaturen zwischen +5 °C bis +10 °C bieten ideale Bedingungen für die Reife der delikaten Früchte. Bei Pflanzen, die im Freien überwintern, kann sich die Blüte unter Umständen in den Frühling verschieben oder Blüte und Fruchtansatz erfrieren. Die Japanische Wollmispel stellt keine großen Ansprüche an das Substrat. Sie benötigen für ihren sehr großen Wurzelballen allerdings einen ausreichend großen Kübel. Um die Verzweigung anzuregen, werden lange Triebe und Spitzen der Sträucher nach der Ernte im Frühsommer zurückgeschnitten. Dieser exotische Obstbaum bereichert das Obstangebot im Frühling und verbreitet mit seinem dunkelgrünen Blätterdach eine behagliche Atmosphäre.