Das Hornveilchen 'Molly Sanderson' ist ein ganz besonderer Vertreter seiner Art. Die entzückenden kleinen Blüten, die Hornveilchen auszeichnen und mit zu den eindrücklichsten Frühlingsboten machen, sind bei dieser Sorte nahezu schwarz. Bei näherer Betrachtung erweist sich das Schwarz aber als ein dunkles Violett oder Purpurrot mit einer samtigen Oberflächentextur. In der Mitte der Blüte leuchtet, wie ein Glimmen in der Nacht, ein kleiner orangegelber Punkt . Wer auch immer die Namensgeberin dieser Züchtung gewesen ist, sie muss eine beeindruckende Frau gewesen sein. Viola cornuta 'Molly Sanderson' wächst besonders dicht, buschig und zeichnet sich durch eine Vielzahl an Blüten aus, die in einem hübschen Kontrast zu dem mittelgrünen Laub mit seinen ovalen, leicht eingekerbten Blättern stehen. So erscheint jede einzelne Staude wie ein kleiner, extravaganter Frühlingsstrauß. Das Hornveilchen ist eine anspruchslose und vielseitig einsetzbare Kleinstaude. Es kann als Solitär in einen Topf, in Gruppen in Blumenkästen oder größere Pflanzgefäße, an Gebüschränder, in Staudenbeete oder als Bodendecker gepflanzt werden. Als Bodendecker werden bis zu 12 Pflanzen pro Quadratmeter Gartenboden benötigt. Das Hornveilchen bevorzugt sonnige und halbschattige Lagen. Ihm genügt ein normaler, leicht saurer Gartenboden oder Blumenerde, die humos sowie frisch bis feucht und in jedem Fall gut durchlässig sein sollte, denn auf Staunässe reagiert selbst das robuste Hornveilchen empfindlich. Die Blühfreude kann durch die Anreicherung des Bodens mit Hornmehl oder Kompost angeregt werden. Das Hornveilchen 'Molly Sanderson', das recht lange von März bis August blüht und eine gute Nahrungsquelle für Schmetterlinge und Nutzinsekten ist, erreicht Wuchshöhen von 20 und Wuchsbreiten von bis zu 25 Zentimetern. Es sollte spätestens, wenn seine Buschigkeit und die Blüte nachlässt, ein Rückschnitt erfolgen. Das erhöht die Chancen für einen Neuaustrieb und den Ansatz neuer Blütenknospen für eine zweite Blüte im Herbst.
Die hübschen Blüten des Hornveilchens 'Molly Sanderson' sehen nicht nur apart aus, sie sind auch essbar und beispielsweise in Salaten sehr dekorativ. Hornveilchen gehören, wie auch ihre etwas größeren Verwandten, die Stiefmütterchen, zur Gattung der Veilchen. Zahlreiche Sorten entstehen durch Kreuzungen von Garten-Stiefmütterchen und wilden Hornveilchen, die ursprünglich aus den Pyrenäen und dem Norden Spaniens stammen und in Höhenlagen bis zu 2.300 Metern gedeihen. Eine erste Kreuzung des kleinen Dauerblühers mit Stiefmütterchen erfolgte Mitte des 19. Jahrhunderts in England. Seinen Namen verdanken es dem gebogenen Sporn an der kleinen, rund drei Zentimeter großen Blüte. Wie alle Hornveilchen ist auch Viola cornuta 'Molly Sanderson' hierzulande kurzlebig, maximal zweijährig. Gern werden Hornveilchen als immergrün bezeichnet, was nicht wirklich stimmt. Denn selbst wenn sie einige kühle Nächte überdauern, verschwinden sie ohne Winterschutz spätestens bei starken, lang anhaltenden Frösten. Hornveilchen neigen vor allem im Beet zur starken Selbstaussaat. Aus den Blüten bilden sich Kapselfrüchte, die sich sternförmig öffnen und Hunderte an Samen enthalten. Soll die Verbreitung vermieden werden, müssen die verwelkten Blütenstände vor der Samenreife entfernt werden. Das Hornveilchen 'Molly Sanderson' wird im zeitigen Frühjahr ab März gepflanzt. Theoretisch ist die Pflanzung bis Oktober möglich. Der Pflanzabstand sollte 10 bis 15 Zentimeter betragen. Das Hornveilchen gilt bis -15° C als winterhart. Bei einer bodendeckenden Pflanzung sollte das Beet mit einem Vlies oder Tannenreisig abgedeckt werden. Mit Glück setzt ab März eine erneute Blüte ein.