Der Hohe Rittersporn 'Lanzenträger' wird durch seinen Namen recht gut beschrieben. Stolz ragt die schmale Staude weithin sichtbar bis zu zwei Metern in die Höhe. Das lose Kleid aus enzianfarbenen, leuchtenden Blüten mit weißer Mitte wirkt von der Ferne wie eine glänzende Rüstung. An den aufrechten wunderschönen Blütenständen kann aus der Nähe jede einzelne der sternförmigen Blüten mit ihrer weißen Mitte gebührend bewundert werden. Auch der Sporn an jeder Einzelblüte hat etwas Wehrhaftes. Je nach Lichteinfall changiert die Blütenfarbe zwischen Enzianblau und Violettblau. Delphinium x elatum 'Lanzenträger' zeichnet sich durch eine besonders lange Blütezeit aus, die im Juni beginnt und bis in den September reicht. Doch damit nicht genug. Sind die Hauptblüten verwelkt und vom Gärtner abgeschnitten, entwickelt der standfeste und robuste Rittersporn direkt eine zweite Blüte, an der sich Gärtner und Gartenliebhaber bis in den Oktober hinein erfreuen können. Nicht nur als Augen-, sondern auch als Bienenweide werden über diesen langen Zeitraum zudem zahlreiche Bienen, Hummeln und andere Insekten von den leuchtenden und verlockenden Blüten mit Nahrung versorgt. Die Verlockung hat jedoch auch ihre Kehrseite. Der Hohe Rittersporn 'Lanzenträger' ist, wie alle Delphinium-Arten und -Sorten, die zu den Hahnenfußgewächsen gehören, giftig. Kinder und Haustiere sollten deshalb von ihm ferngehalten und bei den Pflegemaßnahmen besser Handschuhe getragen werden. Der enzianblaue Rittersporn ist in Einzelstellung ein wunderschöner Solitär und im Staudenbeet fraglos die Leitstaude, die aber auch ihre Beetpartner zu Füßen gut zur Geltung kommen lässt. Die erhabene Staude mit ihren mittelgrünen, fingerförmigen Blätter ist auch für die Haltung in einem Pflanzgefäß mit gutem Wasserablauf für Terrasse und Balkon geeignet. Die einzigartigen Blütenstände, gerahmt von ihrem Laub, machen in der Vase ebenfalls eine gute Figur.
Der Hohe Rittersporn 'Lanzenträger' liebt frische, gut durchlässige, sandige bis lehmige, humose und nährstoffreiche Böden. Einen Platz an der Sonne oder in nur teilweise beschatteten Lagen hat die Staudenschönheit verdient, um sich voll entfalten zu können. Die hohe Staude hält der Witterung gut stand. Sie verfügt über eine Winterhärte bis -28°C, was einen Winterschutz, außer in besonders rauen Lagen, unnötig macht. Im Spätherbst wird die Pflanze etwa eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Das Schnittgut kann zum Schutz über der Pflanze liegenbleiben. Bei einer Gruppen- oder Rabattenbepflanzung sollte ein Pflanzabstand von 60 Zentimetern eingehalten werden. Eine Teilung der mehrjährigen Staude kann im Spätsommer oder im Frühjahr erfolgen. Direkt nach dem Austrieb im Frühjahr empfiehlt sich für den Rittersporn ein Schneckenschutz, denn Schnecken können die stolze Staude und damit alle gärtnerischen Mühen schnell zunichte machen. Der Rittersporn mag konstante Feuchtigkeit, aber Staunässe verträgt er nicht. Für die Düngergabe im Frühjahr eignet sich ein Langzeitdünger, aber auch die Gabe von Kompost oder Hornmehl. Während der Blütezeit kann im Abstand von einer Woche dem Gießwasser zudem etwas Flüssigdünger zugesetzt werden. Der Hohe Rittersporn 'Lanzenträger' ist inzwischen ein Klassiker, der im Jahr 1964 von dem bekannten Züchterduo Kaiser & Seibert entwickelt wurde. Ihre Staudengärtnerei nahe des Odenwalds hat eine große Anzahl an Prachtstauden hervorgebracht, die bis heute von Gartenexperten und Gärtnern hoch geschätzt werden. Harmonische Pflanzpartner für Delphinium x elatum 'Lanzenträger' sind verschiedene Sorten an Rosen, Blutweiderich, Storchschnabel, Reiherschnabel, Margeriten, Taglilien, Fetthenne und Rutenhirse.