Das Großblütige Schleierkraut wurde im Jahre 1916 vom russischen Botaniker Vladimir Leontjevich Komarov benannt, woraufhin weitere attraktive Sorten gezüchtet worden. Der Name dieser ausgesprochenen Schönheit stammt sicher daher, dass ihr stark verästelter Wuchs wie ein mit feinen Blüten besetzter Schleier in die Höhe ragt. Zudem erhielt das Schleierkraut auch vermutlich seinem Namen, weil mit seinen Blüten gern Brautschleier geschmückt werden. Als Steppenpflanze ist das ursprüngliche Schleierkraut in weiten Teilen Osteuropas bis nach Westsibirien anzutreffen.
Zur Familie der Nelkengewächse gehörend übt diese mehrjährige Staude einen ganz besonderen Reiz auf seine Betrachter aus. Die graugrünen Blätter des Großblütigen Schleierkrauts sind gegenständig angeordnet, lanzettlich, schmal sowie scharf zugespitzt. Das bis zu einem Meter hoch ragende Großblütige Schleierkraut wächst aufrecht und bildet schnell viele Verästelungen aus. Der daraus entstandene buschige Wuchs ist ideale Grundlage für ihre liebreizenden Blüten. Diese stehen in Rispen und weisen eine weiße Färbung auf, die bis in ein dezentes Rosa reichen kann. Die wölkchenartigen, winzigen Einzelblüten strahlen eine wahrhafte Zartheit und Romantik aus. Sie sind radförmig, fünfzählig und überaus dekorativ. Im Juli beginnt die Blütezeit des Großblütigen Schleierkrauts und reicht bei geeigneten Standortbedingungen bis in den September hinein. An einem sonnigen bis halbschattigen Standort fühlt sich Gypsophila pacifica wie Zuhause. Der Boden sollte unbedingt von einer lockeren und gut durchlässigen Beschaffenheit gekennzeichnet sein. Ebenso hat diese Staude eine Vorliebe für trockene sowie lehmig-sandigen Böden. Mit einer unglaublichen Frosthärte ausgestattet, kommt Gypsophila pacifica mit Temperaturen bis zu -40 °C bestens zurecht. Staunässe verkraftet Gypsophila pacifica allerdings nicht und sollte deshalb absolut vermieden werden. Insgesamt zeichnen sie aber Robustheit, ein geringer Pflegebedarf sowie Trockenresistenz aus.
Wunderbar geeignet ist Gypsophila pacifica als Schnittblume. Sie besitzt das Talent Blumensträuße aufzuwerten, ihnen eine romantische Ausstrahlung zu verleihen und ist somit unter Floristen sehr beliebt. Ganz besonders interessant wirkt Gypsophila pacifica beispielsweise in Sträußen mit roten Rosen, worin sie den starken Blüten der Rosen mit einer gewissen Leichtigkeit und Verspieltheit entgegenkommt. Auch in Trockensträuße fügt sie sich gut ein. Ihr Erscheinungsbild kommt auf Freiflächen und Steinanlagen perfekt zur Geltung. Auf einen Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen von mindestens 50 cm sollte dabei allerdings geachtet werden. Früher wurde aus den Wurzeln dieses Krautes - die Saponine enthalten - eine Art Waschmittel hergestellt. Doch auch als Heilpflanze wurde sie aufgrund ihrer harntreibenden sowie schleimlösenden Eigenschaften angewandt.