Eigenschaften
- winterharte Stauden
- reiche Blütenpracht über mehrere Monate
- pflegeleicht und robust
- benötigen sonnigen Standort und Wärme
- polsterbildend
Steinquendel
Gattung AcinosDer Steinquendel (bot. Acinos) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Steinquendel ist bekannt unter dem alten Namen Calamintha acinos. Auch die Bezeichnung kleinblütige Bergminze ist gebräuchlich. Es gibt rund zehn bekannte Arten, die unter der Gattung Steinquendel zusammengefasst sind.
Die reich blühenden Pflanzen erfreuen sich in der Insektenwelt großer Beliebtheit. Bienen, Hummeln und diverse Schmetterlinge erfreuen sich am süßen Nektar des Steinquendels. Menschen lieben den aromatischen, würzig herben Duft, den die Arten dieser Gattung beim Berühren der Blätter freigeben. Dieser Geruch ähnelt dem der echten Minze. In unseren Gärten präsentiert sich Steinquendel als pflegeleichte, robuste Blüh-, Duft- und Zierpflanze. Die bekanntesten Arten der Gattung in Europa sind der gemeine Steinquendel (Acinos arvensis) und der Alpen Steinquendel (Acinos alpinus).
Blatt
Steinquendel hat sattgrüne, kleine, kurzgestielte, ganzrandige Laubblätter. Sie sind kreuzständig angeordnet, ihre Form ist oval bis elliptisch, zugespitzt, vorne gezähnt.
Blüte
Die kleinen, kurz gestielten, weißen bis blau-rotvioletten Blüten stehen quirlig in den oberen Achseln der Blätter (Scheinquirl). Die lippenförmigen Blüten zeigen eine rund zehn Millimeter lange Krone mit kürzerem, leicht gelapptem Kelch. Die Blütezeit ist von Juni bis Ende September. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, Hummelschweber und Tagfalter.
Frucht
Der geschlossene Fruchtkelch fällt zur Reifezeit, Juli bis Ende September, ab. Die Verbreitung der Frucht erfolgt durch Ameisen oder als Regenschwemmling. Dabei schwemmt Regen den gereiften, unscheinbaren Samen aus dem Fruchtbehälter. Pflanzen der Gattung Steinquendel sind Bedecktsamer.
Wuchs
Die Pflanzen bilden kleine, buschige, breit wachsende Stauden mit Neigung zur Polsterbildung. Die Wuchshöhe liegt, je nach Art, zwischen 20 und 50 Zentimetern. Die vegetative Vermehrung erfolgt durch oberirdische Ausläufer.
Standort
Ideale Standorte für Steinquendel sind Magerrasen, Schutt und Wegränder. Durchlässige, sandige aber auch steinige, eventuell kalkhaltige Böden sind gut geeignet. Außerdem braucht diese Pflanzengattung viel Sonne. Auch gelegentlichen Halbschatten toleriert sie.
Verbreitung
Steinquendel kommt in ganz Europa, bis hinauf nach Skandinavien sowie in Kleinasien vor.
Nutzung
Pflanzenarten dieser Gattung lassen sich vielseitig nutzen. Sie begeistern als Bodendecker, Blüh-, Duft- und Zierpflanze im Garten. Das Kraut dient als Küchengewürz oder Tee. Eine besondere Bedeutung erhalten Pflanzenarten der Gattung Acinos als Bienenweide und Nektarlieferant für weitere Insekten.
Pflege/Schnitt
Die ein- oder mehrjährigen Pflanzen der Gattung Steinquendel zeichnen sich durch Pflegeleichtigkeit und Winterhärte aus. Das Gießen kann kurzfristig ausbleiben. Doch wenn die Blätter hängen, ist ausgiebiges Gießen nötig. Sonst mäßig zweimal täglich, am besten morgens und abends und nicht bei Sonnenbestrahlung. Ein Düngen ist nicht erforderlich. Wird doch gedüngt, ist es im Frühjahr am sinnvollsten. Es lässt sich sowohl mineralischer als auch organischer Dünger einsetzen. Ein einmaliges bodennahes Beschneiden der kompletten Pflanze im Jahr genügt, am besten nach dem Winter. Nach dem Verblühen ist bei stark aussamenden Arten das Abschneiden der Blüten zu empfehlen. So lässt sich ein zu starkes Verbreiten der Pflanzen vermeiden, nochmaliges Blühen ist möglich.
Krankheiten/Schädlinge
Da Pflanzen der Gattung Steinquendel verhältnismäßig robust sind, zeigen sie sich auch gegenüber Krankheiten und Schädlingen unempfindlich. Die ätherischen Öle der Pflanzenarten der Gattung Acinos halten praktisch alle Schädlinge fern. Allerdings kann zu nasser Boden oder ein übertriebenes Gießen rasch zum Eingehen der sonst stabilen Pflanzen führen.